Bildbeschriftung in der Pressearbeit – Warum Sie auf Metadaten nicht verzichten sollten

Zugegeben: Bildbeschriftung erscheint ungefähr so aufregend wie das Anlegen einer Adresskartei. Bildbeschriftungen machen Arbeit, es kostet Zeit sie einzubinden und überhaupt, wozu braucht man sie, wenn doch ein Dateiname vorhanden ist und man Augen hat, um zu sehen?

Die schriftlichen Zusatzinformationen zu Fotos werden Foto-Metadaten genannt. In diesem Beitrag geht es darum, Ihnen verständlich zu machen, warum Metadaten ein unverzichtbarer Bestandteil der Pressearbeit mit Bildern sind.

 

Wie die Metadaten in die Bilddatei gelangen

Metainformationen sind Zusatzinformationen zu einem Werk. Bei einem Buch werden beispielsweise die Autorenangabe, der Verlag, die ISBN und alle weiteren Informationen, die nicht unmittelbar mit dem Inhalt des Buches zu tun haben, als Metainformationen bezeichnet.

Das Foto zeigt einen Stapel Bücher ohne Autoren- und Titelangaben
Würden Sie sich zurechtfinden?

Mit der Digitalisierung von Dokumenten, Filmen, Bildern und Büchern zu Datensätzen hat sich als Bezeichnung für Zusatzinformationen der Begriff Metadaten durchgesetzt. Diese Informationen werden in der Regel in die Bilddatei über Bildverwaltungsprogramme eingebunden. Metadaten werden zu einem Bestandteil der Datei, ohne dass sie im Bild selber sichtbar sind. Für Fotos werden Metadaten im so genannten IPTC Standard abgefasst. So hat z.B. Photoshop unter „Dateiinformationen“ eine Karte mit den IPTC-Feldern, die dort ausgefüllt und in ein geöffnetes Bild eingebunden werden können.

 

Die Abbildung zeigt das Photoshop-Feld zum Eintragen der Foto-Metadaten.
IPTC-Felder zum Eintragen der Metadaten in Photoshop. Zu öffen über „Dateiinformation“ über die Karte Datei

 

Metadaten von Fotografien geben Auskunft über den Herausgeber des Fotos, das Aufnahmedatum, den Aufnahmeort, den Urheber des Fotos und Verfasser der Bildbeschreibung. Weiter enthalten die Metadaten Schlagworte und Kategorisierungen zum Bildthema. Die wichtigsten Angaben sind meist in der Bildbeschreibung, der Caption enthalten.

Um einem Missverständnis vorzubeugen: Es geht in der Pressearbeit zunächst nicht um die Verwaltbarkeit von Daten durch ihre Widerauffindbarkeit, also um die Archivierung. Es geht darum, mit Hilfe der Metadaten die inhaltlichen und formalen Voraussetzungen eines Pressebildangebotes herzustellen. Kann in einem privaten Bildarchiv auf die Pflege von Metadaten noch verzichtet werden, so ist der Verzicht in der Pressearbeit im professionellen Umfeld häufig ein Ausschlusskriterium für die Verbreitung durch Redaktionen und Multiplikatoren über das Internet.

 

Warum Sie nicht auf Metadaten verzichten sollten

 

1. Das Bildangebot muss empfängergerecht sein

Ein mit einer Presseinformation an eine Redaktion übersandtes Bild wird in einem Redaktionssystem gesichtet. Das Bild wird dort gebrowst  (inhaltliche und technische Bewertung) und dabei werden auch die Metadaten des Bildes angezeigt. Die unabdingbaren Informationen „Wer, was, wann, wie und warum“ werden in einem gesonderten Fenster automatisch dargestellt. Sind diese nicht vorhanden, erschwert das die Arbeit der Redaktion erheblich.

 

Die Abbildung zeigt eine Bildbeschreibung in FotoStation gebrowst.
Gebrowstes IPTC-Feld „Bildbeschreibung“ in blauer Schrift mit dem Bildverwaltungssystem FotoStation dargestellt , so wie es in Redaktionen auch zur Anwendung kommt. Die Bildbeschreibung, auch Caption genannt, soll alle W-Fragen beantworten und zusätzlich auf die Pressemitteilung verweisen sowie über die Bildrechte aufklären

 

2. Impressumsfunktion und Urheberrechte

In das Foto eingebundene Metadaten erfüllen eine Impressumsfunktion. Neben dem Herausgeber des Bildes finden sich dort die notwendigen Angaben über den Urheber und über die Abdruck- und Weiterverbreitungskonditionen. Auch diese werden dargestellt und sie geben der Redaktion Rechtssicherheit im Umgang mit dem Foto.

3. Auffindbarkeit im Internet, SEO-Funktion

Verwenden Sie Ihr Foto in einem Blog oder einem Internet-Presseportal, dann haben Sie mit den Metadaten einen großen Vorteil. Bei der Suche über eine Suchmaschine werden nämlich die Metadaten berücksichtigt. Sie werden im vollen Umfang indiziert und damit betreiben Sie eine Suchmaschinenoptimierung (SEO). Häufig wird bei der Suche auch die Bilder-Option verwendet. Ihr Foto führt dann wieder über den z.B. bei Google im Suchergebnis angezeigten Fund zu Ihrem Beitrag.

4. Bildarchivierung

Bevor Sie beim Thema Archivierung schlechte Laune bekommen, gibt es jetzt eine gute Nachricht: Wenn Sie Ihre Fotos unter den oben genannten Punkten beschriftet und zusätzlich noch verschlagwortet haben, dann müssen Sie jetzt nichts mehr tun! Ihr Bildverwaltungssystem wird die Daten einlesen und über die Suchfunktion werden Sie garantiert unter Tausenden von Bildern in wenigen Sekunden die gewünschten Bilder wiederfinden.

Hinweis: Einen Artikel zu den Besonderheiten der Arbeit mit den Metadaten in sozialen Netzwerken finden Sie hier.